BCJ verleiht Blickwechselpreis an Franz Rainer Enste
Der Verein Begegnung – Christen und Juden. Niedersachsen e.V. verlieh am 30. August um 17:00 in der Marktkirche in Hannover Herrn Dr. Franz Rainer Enste den Blickwechselpreis 2023 für sein innovatives Engagement im christlich-jüdischen Dialog in Niedersachsen als ehrenamtlicher Beauftragter für die Bekämpfung von Antisemitismus und den Schutz jüdischen Lebens.
„Mit der Auszeichnung würdigen wir den großen Einsatz von Dr. Franz Rainer Enste als erster Beauftragte der Landesregierung Niedersachsens für den Kampf gegen Antisemitismus und den Schutz jüdischen Lebens in Niedersachsen. Als erster Beauftragter in diesem Feld hat Franz Rainer Enste Grundlagen gelegt, auf denen seine Nachfolger aufbauen können “, begründete der Vorsitzende des Vereins BCJ, Pastor Dr. Jens Wening, die Wahl des diesjährigen Preisträgers.
Franz Rainer Enste, geboren am 30. Dezember 1953, war nach dem Besuch eines altsprachlich-humanistischen Gymnasiums sowie dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Münster/Westf. zunächst Verwaltungsrichter in Lüneburg, sodann kommissarisch Rechtsdezernent der Stadt Lüneburg und dann wieder Richter am Verwaltungsgericht in Stade. Nach dem Wechsel zum Niedersächsischen Landtag war er in verschiedenen leitenden Funktionen der Landtagsverwaltung tätig und arbeitete zuletzt bis zu seiner Pensionierung in der Niedersächsischen Staatskanzlei als Regierungssprecher. Von Oktober 2019 bis Januar 2023 war er Antisemitismusbeauftragter des Landes Niedersachsen.
Die Laudatio hielt Dr. Felix Klein, der Beauftragte der Bundesregierung für die Bekämpfung von Antisemitismus, Berlin. Michael Fürst, der Vorsitzende des Landesverbandes jüdischer Gemeinden, und Dr. Rebecca Seidler, die Vorsitzende des Landesverbandes israelitischer Gemeinden, sprachen ein Grußwort. Die musikalische Gestaltung übernahm Eliah Sakakuchev von Bismarck, Direktor der Villa Seligmann.
Der Preis, den der BCJ Vorsitzende Pastor Dr. Jens Wening, Rethen, überreichte, ist ein künstlerisch gestalteter Granatapfel, der eigens für diesen Preis vom Ronnenberger Goldschmied Detlev Wegner entworfen wurde. Der Granatapfel spielt in der biblischen Symbolik, sowie der jüdischen und christlichen Kultur eine bedeutende Rolle.
Zur Preisverleihung hatten sich über 100 Personen aus der Stadtgesellschaft und dem Umland angemeldet.
Der Blickwechselpreis wurde erstmals 2007 vergeben und steht seit 2016 unter der Schirmherrschaft des Landesbischofs der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Ralf Meister. Rabbiner Dr. Gábor Lengyel von der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover war der erste Preisträger. Den Blickwechselpreis 2022 erhielt Dr. Winfried Verburg aus Osnabrück für sein Engagement im Feld der christlich-jüdischen, insbesondere im Bildungsbereich Schule.