
Gerhard Naber
Forum Juden/Christen – Gesellschaft für
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
Nordhorn / Grafschaft Bentheim e.V.
Blickwechselpreis 2025
Der diesjährige Blickwechselpreis wurde am 19. Juni 2025 um 16:00 im Kloster Frenswegen in Nordhorn an Gerd Naber für sein innovatives und langjähriges Engagement im christlich-jüdischen Dialog in Niedersachsen verliehen.
„Mit der Auszeichnung würdigen wir den großen Einsatz von Gerd Naber im Forum Christen und Juden – Niedersachsen e. V.. Seit vielen Jahren gestaltet er die Arbeit – mit Ideen, mit Beharrlichkeit und mit einem feinen Gespür für die Zwischentöne.“ – so Pastor Jens Wening, der Vorsitzende von BCJ.
Ob in der Gestaltung von Veranstaltungen, in der redaktionellen Arbeit an Materialien, im Aufbau von Kontakten zu jüdischen Gemeinden oder in der Begleitung von Schulprojekten: das Wirken von Gerd Naber war und ist stets verbindend. Es geht ihm um konkrete Veränderungen – in Kirche, in Schule, in der Gesellschaft.
Gerhard Naber bringt eine theologisch reflektierte Perspektive in den Dialog ein – eine Perspektive, die sich ihrer eigenen Tradition kritisch stellt. Er erkannt, dass eine glaubwürdige Kirche nur dann möglich ist, wenn sich die Kirche der christlichen Judenfeindschaft stellt und ihr Verhältnis zum Judentum grundlegend neu denkt.
In Vorträgen, Artikeln und Bildungsprojekten setzte und setzt sich Gerd Naber dafür ein, dass das Judentum eine lebendige, eigenständige Glaubensgemeinschaft ist, mit der Christen auf Augenhöhe ins Gespräch treten können und müssen.
Im Forum Christen und Juden organisierte er zahlreiche Dialogveranstaltungen in Gemeinden und Bildungseinrichtungen. Besonders am Herzen lagen ihm Begegnungsformate zwischen jüdischen und christlichen Jugendlichen – echte „Blickwechsel“, wie es der Name des Preises so schön ausdrückt.
Sein Engagement reichte und reicht weit über konfessionelle oder institutionelle Grenzen hinaus. Er war Ansprechpartner, Moderator, Netzwerker. In enger Kooperation mit jüdischen Gemeinden in Niedersachsen förderte er den Austausch auf Augenhöhe, getragen von Respekt und echtem Interesse.
Auch in der Erinnerungsarbeit war Gerhard Naber aktiv: Er setzte sich für Stolperstein-Initiativen ein, unterstützte lokale Gedenkprojekte zur jüdischen Geschichte und hielt zahlreiche Vorträge zur historischen Verantwortung christlicher Kirchen.
An der Preisverleihung wirkten Marina Jalowaja vom Landesverband der jüdischen Gemeinden Niedersachsens und die stellvertretende Bürgermeisterin Nordhorns Ingrid Thole mit. Die Laudatio wurde von Rabbiner Dr. Gábor Lengyel (Hannover), Heinz Hermann Northolt und Dr. Brigitte Schroven gehalten. Pastor Dr. Jens Wening, Vorsitzende des Vereins Begegnung –Christen und Juden. Niedersachsen e.V. überreichte den Preis – gemeinsam mit Prof. Dr. Ursula Rudnick, der Studienleiterin. Der Preis ist ein künstlerisch gestalteter Granatapfel, der eigens für diesen Preis vom Ronnenberger Goldschmied Detlev Wegner entworfen wurde. Der Granatapfel spielt in der biblischen Symbolik, sowie der jüdischen und christlichen Kultur eine bedeutende Rolle.
Hier noch einige Fotos der Veranstaltung.